Gynäkologische Fragestellungen in den Wechseljahren
Die Vorsorgeuntersuchungen dienen dazu, Risikofaktoren zu identifizieren und Krebserkrankungen wie Gebärmutterhals-, Gebärmutter- und Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat spezifische Richtlinien für die Krebsvorsorge festgelegt, um eine qualitativ hochwertige und standardisierte Versorgung zu gewährleisten.
Ablauf der gynäkologischen Krebsvorsorge
1. Jährliche Vorsorgeuntersuchung: Frauen ab einem bestimmten Alter (in der Regel ab 20 Jahren) sollten jährlich zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung gehen. Diese umfasst eine gründliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung und einen Abstrich (Pap-Test) zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.
2. Pap-Test: Der Pap-Test untersucht Zellproben vom Gebärmutterhals auf Veränderungen, die auf Krebs oder präkanzeröse Veränderungen hinweisen können. Je nach Ergebnis wird der Test in bestimmten Abständen wiederholt.
3. HPV-Test: Ab einem Alter von 35 Jahren wird zusätzlich ein HPV-Test empfohlen. Dieser Test sucht nach dem humanen Papillomavirus, das für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich ist.
4. Brustkrebsfrüherkennung: Frauen ab 30 Jahren haben Anspruch auf regelmäßige Brustuntersuchungen durch die Gynäkologin oder den Gynäkologen. Ab 50 Jahren werden zusätzlich alle zwei Jahre Mammografien angeboten.
5. Darmkrebs-Screening: Frauen ab 50 Jahren erhalten jährlich einen Test, der verstecktes Blut im Stuhlgang finden soll. Dieser Test kann bequem Zuhause durchgeführt werden. Ab 55 Jahren kann dann alle 10 Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt werden oder die Stuhltests werden zweijährlich weitergeführt.
6. Zusätzliche Untersuchungen: Je nach Risikofaktoren können weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder Probeentnahmen angezeigt sein. Ein Ultraschall der Brust oder der Beckenorgane wird in Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.
Individuelle Risikofaktoren
Es ist wichtig, dass Frauen mit ihren Ärzten über individuelle Risikofaktoren sprechen, wie genetische Prädispositionen, frühere Erkrankungen oder familiäre Krankheitsgeschichte. Auf dieser Grundlage können spezifische Empfehlungen für die Krebsvorsorge gegeben werden.